Sei selbst der Wandel

25.07.2022

"Be the change that you wish to see in the world."

(Sei selbst der Wandel, den Du in der Welt sehen möchtest.) M. Gahhandi.


Umgang mit Diskriminierung, am Bespiel von Migranten


Was ist Diskriminierung?

Diskriminierung wird oft als qualifizierte Art von Ungleichbehandlung beschrieben. Sie ist dann anzunehmen, wenn eine Person allein aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe rechtsungleiche Behandlung erfährt. Diese Diskriminierung zeigt sich dann in einer sich resultierenden  Benachteiligung, die als Herabwürdigung oder Ausgrenzung beschrieben wird.

Jeder 3. Migrant/Migrantin erlebt im schweizerischen Alltag eine Diskriminierung. Die Häufigste Form ist eine Ausgrenzung auf Grund eines fremden Namen. So berichten Personen mit ic oder sky am Ende, das Sie sich 100 Mal auf eine Arbeitsstelle oder Wohnung beworben hatten und keine Antwort bekamen. Neu berichten Betroffene, dass Sie von Spitälern weggeschickt werden, wenn Sie einen russischen klingenden Namen innehatten. Andere berichten, das Arbeitgeber anonym Fragebogen verteilen und Migranten, welche eine kritische Antwort abgaben, bekamen die Kündigung. Zunehmend berichte Migranten, dass Ihnen mündlich mitgeteilt, wird dass Sie als AusländerIn arbeiten dürften, aber nichts zu sagen, also Redeverbot hätten. Vor allem ältere Deutsche berichten, dass über Sie Lügen verbreitet und danach verurteilt werden, ohne die Aussagen nach der Wahrheit zu überprüfen. Weiter heisst es, solle man professionelle Feedback -Regeln anwenden und wenn man dies tut versteht oft die junge Chefin nicht, was das ist. Betroffene müssen sich beleidigen lassen, sie seien zu blöd, zu dick oder nur einfach zu deutsch. Wer sich rechtlich wehren will, muss aufpassen, dass er es nicht umgedreht wird und eine rechtliche Klage bekommt.

Die Folge ist die Kündigung, weil Betroffene zurecht Grenzen setzen, was aber nicht gut ankommt. Wenn Menschen auf Grund Lügen Ihre Anstellungen verlieren, dann geht es schon für die Betroffenen an das Eingemachte. Hier geht es dann um einen Existenzverlust, welcher persönliche Ängste auslösen kann.

Was kann der einzelne Betroffene gegen Diskriminierung tun?

Als erstes können Betroffene dankbar sein, Diskriminierung zu erfahren. Denn es ist ein Zeichen, dass er dieses Thema in sich trägt und in Heilung kommen darf. Betroffene können sich überlegen ob Sie dieses Thema konstruktiv im Rahmen von Coachings- oder Supervisionssettings bearbeiten will.


Folgende Fragen zur Selbstreflektion können sich Betroffene stellen?

1. Wo haben meine Mutter, mein Vater und ich in der Kindheit Diskriminierung und gar Rassismus erlebt?
2. Welche Glaubenssätze sind in mir verankert?
3. Wo diskriminiere ich mich selbst?
4. Wie schätze ich mich persönlich ein? Welchen Wert gebe ich mir Selbstwert?
5. Wenn mein Leben/ die Existenz gefährtet ist: Wie stehe ich meinem jetzigen Leben gefgen über?
6. Wer bin ich? Warum?
7. Was will ich noch vom Leben? Ist es nicht Zeitverschwendung sich diskriminieren zu lassen?

Was kann der Vorgesetzte tun?

Der Vorgesetzte kann den Umgang mit gewaltfreie Kommunikation in sein Personalreglement verankern und bei Einstellung unterschreiben lassen. Er kann seine Angestellten zur Gewaltprävention im gegenseitigen Miteinander verpflichten. Konsequenzen bei nicht Einhaltung sollten klar publiziert werden. In der Mitarbeitereinführung kann eine verbindliche Schulung zum Thema Mobbing; Umgang mit Diskriminierung und Gewaltprävention gegen Unterschrift angeboten werden.

Vorgesetzte selber, sollten die Bereitschaft zur Erlangung eines europäischen Kommunikationsführerschein sowie eine Führungsausbildung mitbringen und noch besser bereits abgeschlossen haben. Selbstreflektion, Kritik-, Konfrontations- und Konfliktfähigkeit darf von Vorgesetzten erwartet werden.

Vorgesetzte haben nach schweizerischem Gesetz eine Fürsorgepflicht. Kündigungen sollten wohl überlegt ausgesprochen und Menschenreche beachtet werden. Dies behaltet, dass alle Beteiligten zu einer Sitzung berufen werden und die Sachverhalte rechtlich überprüft werden. (Nicht Vorgesetzte tut sich mit jemanden zusammen und überrumpelt so ohne Vorwarung einen Migranten, der mit einer Kündigung überrascht wird. Fürsorgeprävention geht auch dem Vorgesetzten an. (auch im medizischen sowie sozialen Umfeld).

Die Firma, die Institution, der Vorgesetzte und der Angestellte können jeweils eine Rechtsschutz- und je nach Position, eine Betriebshaftpflichtversicherung abschliessen.

(Auch wenn Migranten zum jetzigen Stand 25.07.22 , gegenüber Heimischen benachteiligt werden, ist es immer hin besser als keine zu haben, weil der Schaden so doch zu mindestens eingegrenzt werden kann. Bleiben Sie nicht in solchen Energien stecken. Auch wenn es schwer zu scheinen fällt, gehen Sie immer einen Schritt nach vorne in die neue sowie positive Richtung. Bestehende Fachstellen geben Informationen ab, jedoch nicht für Sie einsetzen. Die Kommunikationskultur darf konstruktiv reflektiert und integriert werden.

Was also ist allgemein tun?

1. Arbeiten Sie an Ihrem Selbstwert!

2. Übernehmen Sie über die Selbstverantwortung, egal in welcher Position Sie stecken. Seien sie authentisch, vor allem ehrlich und zeitnah. 

3. Reden Sie nie über andere in deren Abwesenheit und fügen niemanden bewusst Schaden zu.

3. Behandeln Sie andere immer so, wie Sie selbst behandelt werden möchten. Wenn Sie Ihrem Gegenüber also negativ eingestimmt sind, bekommt er diese Energie zu spüren. (Ihm ist in Ihrer Gegenwart nicht wohl, was auf die Dauer zu Erkrankungen sowie Arbeitsausfällen führen kann).

4. Fragen Sie nach Ihrem Warum im Leben und richten darauf Ihren Focus aus. Wenn Sie daraufhin im Leben etwas ändern müssen, dann tun Sie es auch.

5. Grössere Firmen könnten Angestellte nach Bedarf eine Sozialberatungsstelle anbieten, um Schäden durch menschliches Verhalten zu verhindern (Schadensminderung/Stress- und Gesundheitsprävention).

Was kann ich als Angestellter/Angestellte tun?

Alles was hier niedergeschrieben wurde. Setzen Sie sich für Ihre Rechte ein. Lassen Sie sich nicht beleidigen, sozial Ausgrenzen oder andere Formen von Gewalt zu. Übernehmen Soe für alles in Ihrem Leben Ihre Verantwortung, auch für Ihre Macht und Autonomie. Wenn Ihnen Destruktives passiert, dann verlassen Sie sofort die Stelle. Wegen Ihnen wird eine Firma seine informelle Kommunikation und Verhaltensmuster nicht ändern. 

Stellen Sie sich die Fragen: Was hat es mit Ihnen selbst zu tun? Wie haben Sie sich verhalten? Wovor hatten Ihre Kollegen Angst? Warum? 

Welche Fragen müssen Sie Zukunft in Vorstellungsgesprächen stellen, damit Sie an die zukünftig richtige Stelle gelangen? Warum wollen Sie weiterhin in der Schweiz (Afrika, Deutschland, Dubai, Island usw. arbeiten? Welcher Arbeitgeber passt zu Ihnen? Warum? Wie sieht Ihre Traumstelle aus? Wie steht es um die eigene persönliche und reflektierende Kompetenz? Können Sie darauf verzichten, über andere zu reden? Halten Sie es aus, wenn andere Menschen besser beim Kunden ankommen und ihre Arbeit zügiger erledigen? Dürfen "Andere" in ihrer Gegenwart andere Meinungen, Haltungen und Lebensbiografien haben? Wie steht es um Ihren Selbstwert und Ihrer Selbstliebe? 

Diskriminierung zu verhindern fängt an, in dem ich mich kritisch hinterfrage sowie einen persönlichen Wandel in mir anklingen lasse. Denn der Wandel beginnt in einem selbst... Wenn Ihnen einer die Tür vor dem Kopf schlägt, dann klopfen sie so lange an Türen, bis sich eine zu Ihrem Wohle öffnet... Zum guten Schluss sei gesagt, füge keinem Menschen absichtlich Schaden zu, "es kommt mit einem Bumerang ein Vielfaches zurück".

G. Borkowsky, Schötz, Lu